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Geflügelpest – so schützt du deine Tiere

Geflügelpest Blog

Mittlerweile erreicht uns fast jährlich die Geflügelpest. Mit dem Beginn des Wildvogelzuges im Herbst taucht die umgangssprachlich als Vogelgrippe bezeichnete Erkrankung regelmäßig auf. Nicht selten kommt es zur Übertragung auf Geflügel in Großbetrieben, Zoos, Tierparks und eben auch Hühner aus Hobbyhaltungen und Rassegeflügelzuchten. 2016 fand die in Deutschland bisher schwerste Epidemie statt und auch in diesem Jahr sind schon wieder zahlreiche Fälle registriert. Häufig überschlagen sich die Ereignisse und plötzlich heißt es: Stallpflicht für sämtliches Geflügel, auch in Hobbyhaltungen. Viele Tierhalter wissen so schnell gar nicht, was zu tun ist. Um dir diese unnötige Aufregung zu nehmen, klären wir hier, woran du die Geflügelpest erkennst, was du für den Schutz deiner Tiere tun und wie du die Stallpflicht umsetzen kannst.


Inhalt:

Geflügelpest – das solltest du wissen

So schützt du deine Tiere gegen die Geflügelpest – 5 Tipps

Mein Fazit zur Geflügelpest



Geflügelpest – das solltest du wissen

Die Geflügelpest ist eine Viruserkrankung die durch das Aviäre Influenza A Virus mit den Subtypen H5 oder H7 verursacht wird. Man unterscheidet dabei hochpathogene und niedrigpathogene Virusvarianten, die sich entsprechend unterschiedlich klinisch ausprägen. Sprich: Niedrigpathogene Varianten lösen meist wenige bis keine Symptome aus.


ABER: Influenza Viren besitzen eine starke Neigung zu Mutationen, sodass auch niedrigpathogene Viren ein hohes Potenzial zur Mutation in hochpathogene Viren mitbringen. Aus diesem Grund werden auch sie in der Geflügelpestverordnung erfasst und sicherheitshalber mit entsprechenden Bekämpfungsmaßnahmen angegangen.


Zunächst erscheint es einem als Tierhalter oft unverständlich, dass der eigene Bestand bei entsprechendem Nachweis auch ohne Symptome gekeult werden soll. Beachtet man allerdings dieses hohe Mutationspotential und die schnelle verheerende Ausbreitung von hochpathogenen Influenzaviren, so wird schnell klar, dass die Eindämmung dieser Tierseuche nur durch die Bekämpfung aller Virusvarianten Sinn ergibt.


Was also zunächst völlig übertrieben und häufig traurig erscheint, ist bei dieser ansonsten unberechenbaren Tierseuche leider sinnvoll!



So schützt du deine Tiere gegen die Geflügelpest – 5 Tipps


Geflügelpest Tipp #1: Bleib auf dem Laufenden

Nichts ist schlimmer als nicht Bescheid zu wissen. Die neuesten Infos findest du immer auf den Seiten des Friedrich-Löffler-Institutes (FLI). Es ist das nationale Referenzlabor für Tierseuchen und hält alle aktuellen Fälle und Informationen für dich bereit.

Hier der direkte Link zum FLI: Geflügelpest FLI


Sollte es zum Aufstallungsgebot kommen, wird dies auch über die lokalen Medien bekanntgegeben. Doch schon die ersten sich häufenden Fälle von Wildvögeln sollten dich wachsam werden lassen!


Du kannst mir auch gerne auf Instagram folgen, dort findest du immer aktuelle Infos zu diesem Thema: Zu meinem Instagram Profil geht hier entlang.


Geflügelpest Tipp #2 Biosicherheit

Neben den allgemeinen Biosicherheitsmaßnahmen, die jeder Hobbygeflügelhalter in seinen Alltag integrieren sollte (alle Infos dazu solltest du unbedingt hier nachlesen), empfiehlt es sich in Zeiten der Geflügelpest weitere Biosicherheitsmaßnahmen zu beachten:

Geflügelpest durch Wildvögel Beflügelt.vet

1. Möglichst wenig Besucher in den Stall lassen

2. Kein Wasser aus der Regentonne geben (wenn auch Wildvögel daraus trinken können)

3. Futter, Einstreu und alle Gegenstände zum Misten, Füttern und Tränken wildvogelsicher

aufbewahren

4. Hunde und Katzen vom Stall fernhalten (sie können das Virus übertragen, ohne zu

erkranken)

5. Stalleigene Kleidung verwenden und regelmäßig waschen

6. Keine Gegenstände an andere Geflügelhalter verleihen

7. Falls ein Besuch bei anderen Geflügelhaltern notwendig war, solltest du duschen, bevor du

wieder zu den eigenen Tieren gehst


Geflügelpest Tipp #3 Deine Pflichten als Tierhalter

Während eines Ausbruchs der Geflügelpest wird schnell klar, wie wichtig die Meldepflicht von Geflügelhaltungen beim Veterinäramt und der zuständigen Tierseuchenkasse ist. Nur so können Halter rechtzeitig informiert werden und erhalten bei Bedarf Entschädigungen.


Des Weiteren sei nochmal daran erinnert, dass jeder Tierhalter ab einer Tierzahl von 1 (!) ein Bestandsbuch mit den Zu- und Abgängen führen muss und alle Tiere regelmäßig gegen das Newcastle Virus geimpft werden müssen.


Wie das alles funktioniert und wie du dein Bestandsbuch ganz leicht umsetzen kannst, erfährst du im Blogbeitrag: Hühner Anmeldung und Dokumentation – Leicht gemacht! Dort findest du auch alle Adressen der Tierseuchenkassen mit Beitragshöhe.


Zur Erleichterung der Dokumentation kannst du das kostenlose Beflügelt.vet Stallbuch nutzen und alle geforderten Daten und noch viele weitere Infos über deine Tiere darin festhalten. Trage einfach deinen Namen und deine E-Mail-Adresse ein und ich schicke dir den Link zum Download gerne direkt zu:

Stallbuch Beflügelt.vet



Geflügelpest Tipp #4: Stallpflicht richtig umsetzen

Stallpflicht Geflügelpest wie umsetzen? Beflügelt.vet

Häufig tritt erstmal eine gewisse Panik auf, wenn die Wörter Stallpflicht oder Aufstallungsgebot fallen. Viele Hobbyhalter halten ihre Tiere in kleinen Ställen und die Tiere sind es gewohnt ihren Auslauf zu genießen oder ganz frei im Garten herumzulaufen.

Andere haben zwar einen geschlossenen Auslauf, der ist aber häufig nicht wildvogelsicher. Also was tun?


Das Aufstallungsgebot gehört neben vielen anderen Maßnahmen zu den staatlichen Schutzmaßnahmen gegen die Geflügelpest. Das wichtigste Ziel dabei ist, das eigene Geflügel gegen den Kontakt mit Wildvögeln zu schützen und so eine Virusübertragung zu verhindern.



Der Aufenthalt im Stall gilt dabei als am sichersten. Allerdings ist der Auslauf für die meisten Hobbygeflügelhalter von großer Bedeutung und kann unter bestimmten Voraussetzungen auch weiter genutzt werden.

Dazu ist eine „Schutzvorrichtung“ notwendig. Diese muss aus folgenden Dingen bestehen:


1. Dichte überstehende Dachabdeckung

  • Dicke Plane, gestützt an den Seiten als großzügiger Überstand

  • Wellblechplatten

  • Dachkonstruktion mit Dachpappe

  • Kunststoffdachplatten


2. Seitenbegrenzung, die wildvogelsicher ist

  • Volierendraht

  • Feste Netze, die wildvogelsicher sind

  • Windschutznetze

Geflügelpest Tipp #5 Erkenne die Symptome!

Bei den folgenden Symptomen einer hochpathogenen Geflügelpest solltest du dich an deinen Tierarzt wenden, damit er alles Weitere abklären kann und die nächsten Schritte einleitet:


  • Deine Tiere fressen so gut wie gar nichts mehr und sind ganz still

  • Grüner, wässriger Durchfall

  • Kopfdrehen

  • Schnabel öffnend nach Luft schnappen

  • Dicke Köpfe

  • Bläuliche Ständer oder Kämme

  • Legeleistung bricht deutlich ein

  • Innerhalb von 24 Stunden sterben 3 Tiere oder auch mehr (gilt, wenn du weniger als 100 Tiere hältst)


Übrigens: Ein niedrigpathogenes Influenzavirus verursacht häufig keine oder nur unspezifische klinische Symptome. Es ist nicht selten ein Zufallsbefund.



Mein Fazit zur Geflügelpest

Du siehst, du kannst einiges tun, um deine Hühner vor der Geflügelpest zu schützen. Am wichtigsten für Hobbygeflügelhalter ist dabei der Schutz vor Wildvögeln und die direkte Kontaktminimierung durch andere Geflügelhalter und -stallungen.


Hoffen wir, dass auch in diesem Jahr keine schwere Epidemie in Deutschland auftritt. Irgendwie haben wir ja im Moment auch genug mit unseren eigenen Viruserkrankungen zu tun!


Geflügeltierärztin Dr. Eva-Maria Casteel Beflügelt.vet


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