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Hühnerkrankheiten: Federlinge - erkennen und behandeln


Federlinge gehören zu den Ektoparasiten, sprich diese Parasiten leben AUF deinen Hühnern. Woran du sie erkennst, wie sie deinen Hühnern schaden können und wie du Federlinge wieder loswirst, erfährst du in diesem Beitrag.


Inhaltsverzeichnis



Was sind Federlinge?

Bei den Federlingen handelt es sich um flügellose Parasiten, auch Kieferläuse genannt. Sie haben sechs Beine und einen länglichen, flachen Körper.

Federlinge leben unter dem Gefieder von Hühnern und fressen Federbestandteile sowie Hautschuppen und währenddessen auch etwas Blut. Es gibt verschiedene Arten, die auf unterschiedliche Federtypen spezialisiert sind. Manche leben unter den Flügeln, andere an den Federn rund um die Kloake.


Ihr gesamter Entwicklungszyklus findet auf dem Huhn statt. Federlinge legen ihre Eier auf ihrem Wirt ab, daraus entwickeln sich Larven. Diese sind anfangs durchsichtig und du erkennst sie an den Federästen kaum. Die Larven sind nach gut drei Wochen erwachsen und legen ebenfalls Eier. Jeder weibliche Federling kann bis zu 100.000 Eier legen! Das zeigt, dass sie leicht zum Problem werden, wenn du nicht zeitig handelst.



Woher bekommen Hühner Federlinge

Hühner infizieren sich durch direkten Kontakt mit Federlingen. Meistens passiert das nachts auf der Hühnerstange. Federlinge überleben aber auch bis zu einer Woche ohne Wirt. So gelangen sie selbst von einer Feder auf dem Boden auf ein Huhn. Aus diesem Grund kommen auch Wildvögel als Überträger infrage.

Eine weitere Möglichkeit ist der direkte Kontakt mit anderen Hühnern, die bereits Federlingen haben.




Wie erkenne ich Federlinge?

Ein Befall ist an verschiedenen Symptomen gut zu sehen. Je früher du diesen erkennst, umso besser ist das für die Behandlung. So verhinderst du idealerweise, dass die Federlinge sich unter deinen Hühnern ausbreiten.


Diese Symptome weisen auf Federlinge hin:

  • Struppiges Gefieder

  • Federschäden und kahle Stellen im Gefieder

  • Stumpfes Federkleid

  • Schuppen

  • Rötungen der Haut

  • Häufiges Kratzen

  • Vermehrtes Gefiederputzen

  • Unruhe und Schreckhaftigkeit

  • stressbedingt weniger Eier als gewöhnlich


Die Larven kannst du mit einer Lupe gut finden. Erwachsene Federlinge sind lichtscheu und flink. Ist der Befall massiv, siehst du sie hingegen problemlos mit bloßem Auge.



Sind Federlinge gefährlich?

Federlinge sind für Hühner ein unangenehmer Parasit, der sowohl ihr Wohlbefinden als auch ihre Gesundheit beeinträchtigen kann. Ein massiver Befall kann starke Hautirritationen bei deinen Tieren hervorrufen, sodass es durch diese zu Entzündungen kommt.

Darüber hinaus können Federlinge das Immunsystem deiner Hühner schwächen und sie anfälliger für weitere Krankheiten machen.


Ein Befall mit Federlingen kann zudem Auswirkungen auf die Eierproduktion haben. Hühner mit Federlingen können durch den ständigen Juckreiz gestresst und geschwächt sein und deshalb weniger Eier legen.

Falls du dich das fragst: Es gibt keine Hinweise darauf, dass Federlinge auf den Menschen übertragbar sind.



Was kann ich gegen Federlinge tun?

Hierzu ist erst einmal wichtig zu wissen, dass der Entwicklungszyklus von Federlingen 21 Tage dauert. Sprich, nach 21 Tagen wächst eine Generation vom Ei bis zum erwachsenen Tier heran. Somit solltest du einen Behandlungsplan verfolgen, der innerhalb dieser Zeit wiederholt und in bestimmten Zeitabschnitten eine Behandlung vorsieht. So verhinderst du, dass sie Eier legen und stellst sicher, dass die letzten Federlinge nach dem Schlüpfen auch noch entsprechend behandelt werden. Ansonsten tauchen die Federlinge immer wieder auf.


Es gibt mehrere Behandlungsoptionen, eine Kombination aus diesen ist sinnvoll. In meinem Kurs „Krankes Huhn, was tun?“ besprechen wir diese detailliert und ich gebe dir einen ausführlichen und nachhaltigen Behandlungsplan für die Federlinge (und übrigens auch für alle anderen Parasiten) an die Hand.

Das hier sind einige häufig verwendete Behandlungsoptionen:


Kieselgur oder Cumbasil

Bestehen aus Mineralsand bzw. Silikaten. Die Parasiten trocknen durch anhaftenden Sand, der ihren Chitinpanzer schädigt, aus und sterben.

Neben dem obligatorischen Sandbad kannst du bei einem akuten Befall mit Federlingen zusätzlich den Stall einpudern. Am besten die Legenester und die Stellen am Boden, wo deine Hühner sich am häufigsten aufhalten.


Achtung:

Setze diese Methode in Maßen ein, da die Staubbelastung für deine Hühner schnell zu hoch wird.

Ich empfehle Cumbasil zu verwenden, da dies deutlich weniger staubt als herkömmlicher Badesand. Es haftet zudem besser am Gefieder.


Kriechöl

Dieses dringt in die Fraßgänge ein und tötet bei angemessener Anwendung recht zuverlässig alle Stadien der Federlinge. Nur die Eier (Nissen) tötest du damit nicht ab. Empfehlungswert ist der Einsatz von Ballistol

Trage es vorsichtig auf die Hautbereiche auf, wo sich die Federlinge aufhalten.




Wie kann ich Federlingen vorbeugen?

Da ein starker Befall mit Federlingen ein Gesundheitsrisiko für deine Hühner darstellt, solltest du das im Auge haben. Ganz vermeiden lassen sich Parasiten in der Außenhaltung mit Freilauf natürlich nie, davon sind fast alle Hühnerhalter mal mehr und mal weniger betroffen. Jedoch lässt sich einer „Explosion“ ganz gut vorbeugen, wenn du ein paar Dinge beachtest:


  • Harke den Hühnerauslauf regelmäßig aus, vor allem wenn Federn von Wildvögeln dorthin gelangen.

  • Reinige und desinfiziere deinen Stall routinemäßigmindestens 2 x im Jahr

  • Sammle in der Mauser deiner Hühner die herumliegenden Federn sorgsam ab.

  • Biete deinen Hühnern dauerhaft ein Sandbad an.

  • Neue Hühner solltest du unbedingt erst in Quarantäne halten. So vermeidest du das Einschleppen von Federlingen und anderen Parasiten sowie Krankheiten. Das erspart dir so viel Ärger und deinen Hühnern gesundheitliche Probleme.


Mein Tipp:

Vorbeugend solltest du immer mal wieder ins Gefieder an die Lieblingsorte von Federlingen auf dem Huhn schauen und die Federn begutachten, um rechtzeitig einen Befall zu erkennen.

Nach einer überstandenen Bekämpfung der Federlinge empfehle ich eine zusätzliche Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und Aminosäuren. Diese unterstützen die Federbildung und das Federwachstum. Ich verwende für ein gesundes, glänzendes Gefieder Federfit.










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