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7 Tipps für die Mauser


Jedes Jahr im Spätsommer und im Herbst beginnen die meisten Hühner mit der Mauser. Warum das Ganze überhaupt stattfindet, wie die Mauser verläuft und mit welchen 7 Tipps du sie unterstützen kannst liest Du im folgenden Beitrag.


Warum kommen Vögel überhaupt in die Mauser?


Das Gefieder unterliegt, so wie das Fell bei Säugetieren auch, einem gewissen Abnutzungsprozess und wird daher einmal im Jahr erneuert. Der Vorgang erfolgt in der Regel hormongesteuert und ist vor Allem abhängig von der Tageslänge. Werden die Tage kürzer, dann beginnen die Vögel mit der Mauser. Außerdem spielen Nahrungsangebot und die Temperatur eine Rolle für die Bildung des isolierenden und schützenden Gefieders.


Die Mauser Timeline


Hühner erleben während ihres Lebens unterschiedliche Arten der Mauser. Die erste Mauser beginnt schon früh nach dem Schlupf. Die Federfollikel sind bereits beim schlüpfenden Küken angelegt und vor Allem die Schwungfedern wachsen anschließend sehr zügig. Meistens besitzen die Küken dann nach 6 Wochen ihr erstes vollständiges Gefieder.

Ab der 8. Wochen erfolgt direkt die nächste Mauser. Hier wird nochmal das ganze Gefieder gewechselt. Das dauert ca. 12 Wochen. Erst dann kannst Du übrigens auch richtig gut erkennen wie dein Huhn letztendlich aussehen wird. Als Halter hat man besonders bei bunt befiederten Tieren häufig den Eindruck, dass die Tiere jede Woche anders aussehen. Hähne bekommen jetzt auch die typischen Sichelfedern und sind eindeutig von den Hennen zu unterscheiden.

Mit ca. 18 Monaten erfolgt dann die erste Mauser der ausgewachsenen Tiere im Spätsommer bzw. Herbst. In Deutschland ist das meist der September. Zunächst beginnen die Tiere im Kopfbereich zu mausern. Federn fallen aus und neue Federfollikel mit neuen Federn bilden sich. Der ganze Prozess zieht sich dann weiter über den Rücken, die Brust und endet an Flügeln und Schwanzgefieder.

Anschließend erfolgt die Mauser dann jährlich um die gleiche Zeit und dauert jeweils immer ca. 12 Wochen.



Warum Deine Unterstützung sinnvoll ist


Naja, die Tiere mausern natürlich auch ohne deine Hilfe. Allerdings ist der ganze hormongesteuerte Prozess ziemlich kräftezehrend. Die Tiere zeigen nicht selten Stresssymptome oder wirken leicht apathisch. Die Futteraufnahme kann schwanken und das Immunsystem wird geschwächt. Das alles ist allerdings noch völlig normal bzw. physiologisch. Trotzdem ist ein wenig Unterstützung deinerseits hilfreich. Sie dient vor Allem der gleichmäßigen Befiederung und verhindert Mangelsituationen, die weitere Probleme nach sich ziehen. Und mal ehrlich … so groß ist der Aufwand auch nicht. Das Ergebnis ist gesunde Hühner mit gleichmäßiger breiter Befiederung. Hier mal 7 Tipps zur Unterstützung deiner Tiere:


7 Tipps zur Unterstützung der Mauser

1) Mehr Protein

Für die Federbildung werden generell mehr Proteine benötigt. Immerhin bestehen Federn zu 85 % aus Proteinen. Vor Allem Keratin und die Proteinbausteine Cystein und Methionin sind Bestandteil der Federn. Also heißt es für Dich: Ein schönes und gesundes Gefiederwachstum kannst Du durch die Futterergänzung mit Cystein und Methionin fördern. Vorweg ist allerdings zu erwähnen, dass eine Ergänzung in der Regel nur während der Mauser, wenn der Bedarf erhöht ist, sinnvoll ist. Ansonsten ist sind die Gehalte in Kükenalleinfutter und Legealleinfutter in der Regel ausreichend. Zur Ergänzung von Methionin während der Mauser kann die Zugabe von Bierhefe hilfreich sein. Bierhefe wird dabei 2-3 % ig der normalen Futterration zugegeben. Cystein wird aus Methionin gebildet und muss dementsprechend nicht zusätzlich ergänzt werden. Die Beschaffung von Bierhefe ist denkbar einfach. Du bekommst sie im Landhandel oder kannst sie auch online bestellen. Alternativ gibt es für die Mauser auch gehaltvollere Aminosäuren-Konzentrate, die du bei deinem Geflügeltierarzt bekommen kannst. Sie lassen sich sehr gut über das Wasser einmischen und werden gerneaufgenommen.

2) Vitamine und Mineralstoffe

Auch sie sind in der Regel immer in den entsprechenden Futterbeimischungen enthalten. Eine Ergänzung tut deinen Tieren jedoch gut, da die Futteraufnahme während der Mauser schwankend bzw. vermindert sein kann. Vor Allem ein Mangel an Vitamin E und B5 sowie an Zink und Biotin, können zu Befiederungsstörungen führen. Die oben bereits erwähnte Bierhefe enthält auch einen hohen Gehalt an Vitamin B5 und ist deshalb wiederum zu empfehlen. Zur Ergänzung von Vitamin E, Biotin und Zink sind effektive Ergänzungsfuttermittel erhältlich. In Konzentratform und guter Qualität bekommst du auch sie beim Geflügeltierarzt.

3) Die richtigen Snacks

Während der Mauser solltest Du Snacks wie Brot, Früchte und Gemüse sowie anderes proteinarmes Futter vermeiden. Stattdessen können gemahlene Nüsse, Sonnenblumenkerne oder Mehlwürmer eine gute Ergänzung sein.

4) Stallreinigung

Falls Du eine Grundreinigung im Herbst planst, so solltest Du sie möglichst vor der Mauser durchführen. Die Tiere sind in dieser Zeit empfindlich und leicht empfänglich für Erkrankungen. Ein sauberer Stall inklusive Milbenprophylaxe macht es deinen Tieren dementsprechend deutlich leichter die Mauser gesund zu überstehen.

5) Milben und Federlinge

Vor allem Milben und Federlinge sorgen für eine schlechte Federentwicklung. Die Qualität der Federn wird direkt zu Beginn des Wachstums geschädigt, dadurch wird die Bildung eines dichten Federkleides bis zur nächsten Mauser kaum möglich. Also schau dir deinen Stall und die Tiere genau an. Federlinge sind sehr leicht im Gefieder zu erkennen und was Du bei Milben in deinem Stall tun kannst erfährst du hier.

6) Stressvermeidung

Vermeide es während der Mauser neue Tiere in die Gruppe zu integrieren, das bedeutet immer Stress für die ganze Gruppe. Die Hackordnung muss neu geklärt werden und das dauert in der Regel gerne auch mal ein paar Tage länger. So kann die Mauser ins Stocken geraten.

7) Weniger Berührungen

Nicht anfassen – das fällt vielen Tierbesitzern schwer. Allerdings solltest Du in der Mauser das Handling auf ein Mindestmaß reduzieren. Der Prozess der Federbildung geht mit einer starken Durchblutung der Federfollikel einher. Durch den Federfollikel besteht eine direkte Verbindung zum Blutkreislauf, so dass Nährstoffe für das Wachstum bereitgestellt werden können. Dementsprechend sind die Tiere recht berührungsempfindlich während dieser Zeit. Wenn die Mauser abgeschlossen ist bilden sich die Gefäßstrukturen recht schnell wieder zurück.


Fazit

Die Mauser ist ein extrem kräftezehrender hormongesteuerter Prozess. Die Tiere zeigen nicht selten Stresssymptome und wirken zeitweilig sogar leicht apathisch. Das alles ist allerdings völlig normal und sollte dich nicht weiter beunruhigen. Es gilt für dich, als Tierbesitzer ihnen ein wenig unter die Flügel zu greifen und vor Allem etwas herbstliche Ruhe einkehren zu lassen. Denn mal ehrlich von einem prächtigen Gefieder haben wir doch alle etwas ;)


Und noch ein Tipp:

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