Typisch für den November ist vor allem eines: Die Wetterbedingungen schwanken. Von goldenen sonnigen Herbsttagen mit deutlich zweistelligen Temperaturen bis hin zu Schnee und kalten Wintertagen dürfen wir jetzt alles erwarten. Aber die gute Nachricht ist: Hühner kommen generell mit Kälte besser klar, als mit der Hitze im Sommer. Da allerdings die Wohlfühltemperatur von Hühnern bei 20 °C liegt, sind auch die kühleren Monate eine gewisse Herausforderung für ihren Stoffwechsel. Damit das wechselhafte, feuchtkalte Wetter dir und deinen Hühnern keinen Ärger bereitet, habe ich dir meine besten Tipps für den November hier zusammengefasst.
Inhalt:
Warum du dich im November gut um deine Hühner kümmern solltest
Im November sind die meisten Hühner durch mit der Mauser. Das Federkleid sollte langsam wieder dicht und geschlossen sein. Falls das bei deinen Tieren noch nicht der Fall ist, schau dir gerne hier nochmal meine Tipps zur Unterstützung in der Mauser an.
Im Wesentlichen kommt es jetzt im Spätherbst darauf an, die oft ganz unterschiedlichen Wetterbedingungen im Auge zu haben. Denn nasskaltes Wetter und dadurch bedingte feuchtere Einstreu sowie ein matschiger Untergrund im Auslauf sind häufig Wegbereiter für Gesundheitsprobleme.
Das ist jetzt zu tun, um deine Hühner gesund zu halten
Hühner gut im Auge behalten
Gewichtskontrolle
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um das Gewicht zu kontrollieren. Nach der Mauser kann es etwas niedriger sein, aber spätestens Ende November sollte das Ausgangsgewicht wieder erreicht sein.
Welches Gewicht für welche Rasse normal ist, kannst du bei den meisten Rassen ganz gut den Rassetafeln des Bundes deutscher Rassegeflügelzüchter entnehmen (hier kannst du sie downloaden). Eine Hybridhenne (wie Lohmann Brown) hat zum Beispiel durchschnittlich ein Gewicht von 2 kg.
Das Körpergewicht gibt Auskunft über den Allgemeinzustand. Ein zu niedriges Gewicht bei ansonsten unauffälligem Verhalten könnte schon erste Hinweise auf einen Parasitenbefall geben.
Ich empfehle das generell im Winter bei Hühnern, die viel Freilauf haben, öfter mal zu machen. So kannst du festzustellen, ob die Futterration ausreichend ist oder aufgenommen wird oder ob du vielleicht sogar zu viel fütterst. Diesbezüglich passieren nämlich schnell Fehler.
Parasitencheck
Wenn noch nicht vor der Mauser geschehen, dann ist jetzt die richtige Zeit, um nochmal zu überprüfen, wie hoch der Druck an Magen-Darm Parasiten ist und ob sie deine Hühner belasten.
Jetzt kannst du nämlich sehr effektiv behandeln, da viel weniger Zwischenwirte aus der Umgebung aufgenommen werden und sich auch die Larven in den ausgeschiedenen Wurmeiern kaum vermehren.
Wie funktioniert das? Du lässt eine Sammelkotprobe (3 Tage) untersuchenund anhand des Ergebnisses kann dann ganz leicht entschieden werden, ob du reagieren solltest oder nicht.
Falls du vor Ort beim Tierarzt keine Möglichkeit hast ein Hühnerkotprobe untersuchen zu lassen nutze gerne unseren Online-Parasitencheck. Mehr Infos dazu findest du hier.
Fußballenkontrolle
Gibt es Zeiten, in denen die Hühner den ganzen Tag im matschigen Auslauf stehen, dann ist es sinnvoll mindestens 1x in der Woche einen Blick auf die Fußballen zu werfen.
Es kann aufgrund der ständigen Feuchtigkeit zu Beschädigungen und Verletzungen der oberen Schuppenschicht in diesem Bereich kommen. Dadurch entstehen leider dann schnell sogenannte Fußballentzündungen, deren Behandlung aufgrund der ungünstigen Lokalisation extrem langwierig ist.
Stallkontrolle
Wärmedämmung
Dein Hühnerstall sollte idealerweise wärmegedämmt sein. Das bedeutet: Die Temperaturen im Stall sollten möglichst nicht unter 0 °C sinken.
Machbar ist dies durch eine doppelwandige Bauweise des Stalles (beispielsweise durch Holz – Isolierwolle – Holz) oder sogenannte Sandwichplatten, welche in unterschiedlicher Dicke direkt verbaut werden können.
Besitzt du bereits einen Holzstall, so ist es ebenfalls sinnvoll alle Ritzen der Stallwand zu versiegeln. Das kannst du mit einer Plane oder Plexiglas tun oder auch Styropor in Wetterschutzplane eingewickelt an den Außenwänden verwenden, um den Stall zu wärmen.
Heizen
Die Hühner haben nun die Möglichkeit, sich langsam an die kühleren Temperaturen zu gewöhnen. Der Stoffwechsel passt sich der Kälte an. Wie schon erwähnt, gilt es den Stall möglichst frostfrei zu halten.
Ein starkes Aufheizen ist jedoch nicht erforderlich! Auf zusätzliche Wärmequellen solltest du verzichten. Denn: Kommt das Huhn aus einem stark aufgeheizten Stall in den kalten Winter-Auslauf, so drohen unter Umständen Atemwegserkrankungen! Und die können beim Geflügel aufgrund des empfindlichen Luftsacksystems schnell lebensbedrohlich werden. Besser ist es deshalb, die Isolierung in den Vordergrund zu stellen.
Ein wichtiger Hinweis zum Schluss
Jetzt ist in der Regel auch wieder Hochsaison für Zugvögel in Deutschland und das bedeutet, dass gleichzeitig die “Geflügelpest-Hochsaison” eröffnet ist.
Zwar tauchen zunehmend Fälle in den wärmeren Monaten auf, aber spätestens jetzt solltest du Bescheid wissen, was im Falle einer Stallpflicht zu beachten ist. Schau dir gerne meinen Blogartikel zur Geflügelpest an, damit du vorbereitet bist, falls nötig: >>> hier geht's zum Blogartikel.