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Die Infektiöse Bronchitis beim Huhn - Corona Viren beim Geflügel



Es ist zurzeit in aller Munde, das humane Corona Virus Sars-CoV-2, dass sich seit Ende 2019 weltweit verbreitet.

Wir alle haben beruflich und privat schon viele Einschränkungen miterlebt.

Gerade zu Beginn der Pandemie tauchte außerdem die Frage auf, ob das Geflügel auch infiziert sein kann und ob das Virus von Hühnern weiter übertragen wird.

Die Befürchtungen scheinen weiterhin abwegig zu sein, sind aber durchaus verständlich. Schließlich sind Geflügelhalter auch in Europa bzw. in Deutschland immer mal wieder mit einer Seuchenlage (z.B. Geflügelpest) konfrontiert und müssen Einschränkungen für Ihren Bestand hinnehmen.


Aber gibt es wirklich Grund zur Sorge?

Die Antwort darauf lautet bisher: NEIN !!!


Doch schauen wir mal genauer hin:

Alle bisherigen Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Virus seinen Ursprung in Fledermäusen genommen hat (Weitere Infos auf nature.com). Hier wurden die neuesten Coronaviren gefunden, die auf den Menschen übertragbar sind. Wie die Übertragung stattfindet, direkt von Fledermäusen oder über Zwischenwirte, ist bisher immer noch unklar. Ebenso weiß man nicht ob es noch andere Infektionsquellen gibt.

Es gibt allerdings keine Hinweise darauf, dass sich andere Tierarten und somit auch Hühner mit dem Virus infizieren können. Mehr Infos dazu hier:


Coronavirus Infektionen sind jedoch auch bei Hühnern nicht unbekannt und durchaus verbreitet. Sie sind allerdings von der SARS-CoV-2 Infektion, wie schon erwähnt ganz klar zu unterscheiden und werden als Aviäre Coronaviren bezeichnet.


Coronaviren bei Hühnern – Die Infektiöse Bronchitis (IB)

Ja genau, das Virus der infektiösen Bronchitis (IB), die vielen Hühnerhaltern bekannt ist und gegen die viele flächendeckend all ihre Tiere impfen lassen, ist auch in die Familie der Coronaviridae einzuordnen.

Es gibt unterschiedliche Virusstämme deren Bezeichnungen z.B. Massachusetts, D274, 4/91 oder QX sind. Das spielt vor allem eine Rolle bei der richtigen Auswahl des Impfstoffes durch den Tierarzt.


Schnell und effektiv - die Übertragung

Die Übertragung erfolgt über Staub- und Tröpfcheninfektion über die Luft, dass heißt die

Ausbreitung im Bestand oder in der Gruppe ist besonders effektiv und erfolgt in der Regel sehr schnell. Schon innerhalb von einem Tag können die ersten Symptome auftreten. Aufgrund dieser rasanten Ausbreitung immer auch mit einer Übertragung zwischen verschiedenen Hühnerställen zu rechen. Die IB kommt übrigens nur bei Hühnern vor!


Merkwürdige Eier und Jungtierverluste - die Symptome

Trotzdem die Infektion immer über den Atmungstrakt erfolgen, können je nach Stamm unterschiedliche Organe zusätzlich geschädigt werden. Dabei sind häufig die Luftröhre, die Nieren, der Geschlechtstrakt sowie der Verdauungstrakt betroffen.

Dementsprechend variieren die klinischen Symptome deutlich. Bei Legehennen kommt es zum Abfall der Legeleistung Es werden bis zu 50 % weniger Eier gelegt.

Die Eier sind verformt, besitzen eine sehr dünne Schale und das Eiklar ist ganz wässrig. Tierverluste gibt es eher selten.

In der Rassegeflügelzucht muss außerdem auch bei den wenigen normal aussehenden Eiern mit schlechten Schlupfergebnissen gerechnet werden. Zudem können unfruchtbare Hähne die Zucht stark beeinflussen.

Küken und Masthähnchen zeigen in der Regel respiratorische Symptome. Zusätzlich kommt es sehr häufig zu zusätzlichen Infektionen aufgrund der geschädigten Organstrukturen.

Verluste bis zu 30 % sind möglich.


Was du tun kannst

Vorweg soviel: Eine Behandlung ist nicht möglich. Impfstoffe stehen aber für mehrere Virusstämme zur Verfügung!

Wie erwähnt verläuft die Infektion sehr schnell. In der Regel ist im Handumdrehen der ganze Bestand betroffen. Es sollte sofort ein Virusnachweis erfolgen. Infos dazu liefert dir dein Tierarzt.

In der Regel werden Proben aus der Luftröhre entnommen bzw. verstorbene Tiere sollten zur Sektion in ein geeignetes Labor gebracht werden um Probenmaterial aus anderen Organen zu entnehmen.

Weiss man nun genau welcher Virusstamm die Infektion verursacht hat, so kann zusammen mit dem Tierarzt ein Impfplan erstellt werden.

In der Hähnchenhaltung werden die Küken in der Regel IB gesprüht und um den 10. Tag herum mit einer jeweils sinnvollen anderen Virusvariante über das Wasser geimpft oder nochmals vom Tierarzt gesprüht.

In der Hobbyhaltung haben sich Impfungen in der 3./9./15. Lebenswoche und dann alle 6-12 Wochen etabliert. Kombinationsimpfstoffe sind sinnvoll. Sie enthalten mehrere Stämme des Virus.

In besonderen Gefährdungslagen sollte über eine Kükenimpfung unbedingt nachgedacht werden.


Zusammenfassung

Covid-19 hat nichts mit unseren Hühnern zu tun. Hühner übertragen nach aktuellem Wissensstand kein Coronavirus und stecken somit auch keinen Menschen an.

Allerdings existieren durchaus so genannte aviäre Coronaviren, die bei Hühnern die infektiöse Bronchitis (IB) hervorrufen. Es stehen unterschiedliche Impfstoffe gegen die Infektion zur Verfügung. Je nach regionaler Häufigkeit des Vorkommens, solltest du deine Tiere impfen lassen.. Infos dazu gibt es bei einem Geflügeltierarzt in deiner Nähe oder im Rassegeflügelzuchtverein.


Und noch ein Tipp:

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