Eier: Die wichtigsten Infos rund ums Hühnerei
- Dr. Eva-Maria Casteel
- 6. Juni
- 5 Min. Lesezeit

Hühner im Garten bringt eine Menge Spaß für die ganze Familie und natürlich auch täglich frische Eier zum Frühstück. Grund genug, um sich mal mit den wichtigsten Fragen rund ums Ei zu beschäftigen. Los geht’s.
Inhaltsverzeichnis
Warum haben Eier unterschiedliche Farben?
Vielleicht hast du dich auch schon mal gefragt, warum manche Eier braun, andere weiß oder sogar grünlich aussehen?
Tatsächlich hängt die Schalenfarbe von der Rasse des Huhnes ab und ist genetisch festgelegt. Für den Geschmack, die Nährwerte oder die Qualität des Eis spielt sie allerdings keine Rolle.
Wenn du mehr über die natürliche und oftmals völlig unterschiedliche natürliche Färbung der Eier wissen möchtest, dann schau gerne mal hier vorbei: Blogartikel - So entstehen natürlich bunte Eier
Wie lagere ich Eier richtig?
Ganz klar, in der Pol-Position 😉
Im Ernst: Eier solltest du immer mit dem spitzen Pol nach unten lagern. So befindet sich die Luftkammer am stumpfen Pol nämlich oben. Das ist sinnvoll, damit sie nicht eingedrückt wird und sich auch nicht ablösen kann.
Wenn das passiert, können Erreger und Umgebungsgerüche viel leichter über die Eischale eindringen, und das führt schneller zum Verderben.
Also, falls du Eier im Eierkarton kaufst: immer alle umdrehen! Ausgeliefert werden sie nämlich wegen der schöneren Optik meistens mit der Spitze nach oben.

Generell haben Eier ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tagen ab Legedatum.
Sammelst du Eier von deinen eigenen Hühnern, ist es also äußerst praktisch, wenn du das Legedatum draufschreibst. So weißt du immer genau Bescheid und verwechselst nichts. Könnte sonst eine böse Überraschung geben.
Am meisten wird wohl darüber diskutiert, ob Eier in den Kühlschrank gehören oder nicht. Dazu gibt es klare Regelungen: Innerhalb von 21 Tagen nach dem Legen können Hühnereier einfach bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.
Danach solltest du sie im Kühlschrank weiter lagern. So können sie auch noch eine Woche später bedenkenlos für den Verzehr genutzt werden. Du kannst sie allerdings auch direkt in den Kühlschrank legen, doch das kann auch mal ordentlich Platz wegnehmen.
Achtung
Zu beachten ist allerdings eine wichtige Sache: Hast du Eier einmal gekühlt aufbewahrt, so müssen sie auch weiterhin bis zum Verzehr gekühlt aufbewahrt werden!
Der Grund dafür ist eine Schutzschicht, die Cuticula, die sich um die Eier herum befindet. Starke Temperaturveränderungen können die Cuticula zerstören und Erreger gelangen leicht in die Eier.
Das gleiche gilt für das Waschen der Eier. Auch hierbei wird die Schutzschicht zerstört.
Soll ich Eier waschen?
In Europa werden Eier, bevor sie in den Handel kommen, nicht gewaschen. Man setzt auf eine saubere Produktion und will damit die natürliche Schutzschicht (Cuticula), die dünn um die äußere Schale liegt, schützen. Auch wenn sie kaum sichtbar ist, verhindert sie das Eindringen von Fäulnisbakterien, Schimmelpilzen und Erregern wie Salmonellen.
Im Gegensatz dazu werden in den USA alle Konsumeier gewaschen. Hierbei wird die Cubicula zerstört, was zur Folge hat, dass Eier in den USA ausschließlich im Kühlregal zu finden sind, um das Erregerwachstum zu minimieren.
Aber mal ehrlich, wen stört schon eine leichte Verschmutzung oder eine Feder im Karton, wenn die Eier dafür schön haltbar sind? Es empfiehlt sich also eher nicht, Eier zu waschen!
Eier gelten generell als empfindliche Lebensmittel. Was es mit Windeiern und Doppeldottern auf sich hat, das kannst du gerne nochmal genauer hier nachlesen: Eier aufbewahren, so geht‘s.
Sind Blutflecken im Hühnerei ein Problem?
Das Ei wird im Eierstock und im Eileiter des Huhnes gebildet. Im Eierstock befinden sich unzählige Eizellen, die in jeweils ca. einer Woche bis 10 Tagen zur reifen Dotterkugel heranwachsen. Durch einen Sprung im Dottersack gelangt der Dotter in den Eileiter und das Ei entwickelt sich weiter.
Bei diesem Übergang kann es durch die starke Durchblutung dazu kommen, dass etwas Blut auf dem Dotter zurückbleibt und in der weiteren Entwicklung im Eiklar eingeschlossen wird. Der Effekt scheint erblich zu sein und kommt bei Braunlegern häufiger vor.
Auch ältere Hennen legen häufiger solche Eier.
Diese Eier sind in jedem Fall hygienisch unbedenklich und zum Verzehr geeignet.
Sind braune Eier gesünder als weiße?
Nein, es gibt diesbezüglich keine Unterschiede. Dass wir im Supermarkt häufiger braune Eier finden, liegt vor allem daran, dass braune Eier recht geschickt mit dem Gefühl der Naturbelassenheit verknüpft werden.
Zu Ostern etwas nervig, da man sie natürlich nicht so schön färben kann. 😉
Hinsichtlich der Qualität, der Haltung oder der Haltbarkeit gibt es aber überhaupt keine Unterschiede.
Warum hat mein gekochtes Ei einen grünen Rand? Ist das ungesund?
Das Ei ist völlig unbedenklich und kann ohne Probleme verzehrt werden. Der grüne Rand entsteht, wenn das Ei länger als 9 Minuten gekocht wird. Das Eisen aus dem Dotter verbindet sich dann mit Schwefel aus dem Eiklar und lässt Eisensulfid entstehen, welches diese grün-graue Farbe hat.
Willst du das vermeiden, dann solltest du das Ei nicht länger als 9 Minuten kochen.
Eier natürlich färben. So geht's!
Eier färben mit den Farbstoffen aus Gemüse, Kaffee und Kräutern? Hält die Farbe dann überhaupt? Ja, funktioniert! 😊
So geht‘s:
Grün: Petersilie, Spinat
Gelb: Kardamom
Orange-Braun: Möhren
Braun: Kaffee
Rot: Zwiebelschalen, Rote Beete
Blau: Rotkohl
1. Gemüse und Kräuter ganz klein schneiden.
2. Jede Sorte in einen Topf mit 1 l Wasser 45 Minuten kochen (ohne Ei natürlich 😉)
3. Absieben
4. Eier dann in den so entstandenen Sud legen, 1 EL Essig dazu und darin dann 9 Minuten hart kochen.
Kann man Eier einfrieren?
Nicht im Ganzen mit der Schale. Aber Eiweiß und Eigelb kannst du ohne Schale 2–3 Tage im Kühlschrank lagern oder mit etwas Zucker oder Salz für 6–10 Monate einfrieren. Mikrobiologisch ist das im geschlossenen Gefäß unbedenklich.
Also puste ruhig fleißig Eier zu Ostern aus. Verwenden kannst du sie ja dann später. 😉
Eier nach dem Kochen abschrecken. Bringt das was?
Nein! Viele glauben, das Ei lässt sich besser von der Schale trennen, wenn man es abschreckt … Es wird nur schneller kalt.
Die Schale löst sich besonders bei ganz frischen Eiern schlecht. Das hat nichts mit dem Abschrecken zu tun.
Übrigens: Das „vor dem Kochen anpicken“ vermeidet auch nicht das Platzen der Eierschale im Topf. Etwas Salz oder Essig im Wasser funktioniert deutlich besser.
Was hat der Osterhase damit zu tun?
Nichts! 😉
Er legt keine Eier und schafft es schon gar nicht, sie zu transportieren. Aus wissenschaftlicher Sicht also eine schwer darstellbare Behauptung, dass er die Eier anmalt und sie versteckt.
Zum ersten Mal untersuchte 1682 der Mediziner Georg Franck von Franckenau in der Abhandlung „De ovis paschalibus – von Oster-Eyern" dieses dem Hasen zugeordnete Phänomen.
Er beschreibt, dass der Osterhase in bestimmten deutschen Regionen Eier versteckt, und nennt es „eine Fabel, die man Simplen und Kindern aufbindet".
Nun ja, aber Spaß macht es uns trotzdem. 😊

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