Eier sind generell empfindliche Lebensmittel, daher solltest du nach dem Einsammeln einiges beachten. Wie sie am besten gelagert werden, welche Eier du verzehren solltest und welche lieber nicht, liest du im folgenden Beitrag. Außerdem habe ich noch einen Extratipp zur Aufbewahrung.
Pol- Position
Eier sollten immer mit dem spitzen Pol nach unten gelagert werden. So befindet sich die Luftkammer am stumpfen Pol immer oben, wird nicht eingedrückt und kann sich auch nicht ablösen. Sollte das passiert sein, so ist der Eintritt von Erregern und Umgebungsgerüchen über die Eischale erleichtert und führt schneller zum Verderben. Also: falls du deine Eier im Eierkarton lagern willst: immer alle umdrehen! Eier aus dem Handel werden übrigens wegen der schöneren Optik immer mit der Spitze nach oben ausgeliefert und sollten daher zu Hause auch immer umgedreht werden.
Generell haben Eier ein Mindesthaltbarkeitsdatum vom 28 Tagen ab Legedatum. Sammelst du Eier von deinen eigenen Hühnern ist es also immer praktisch, wenn du das Legedatum kurz drauf schreibst, dann weißt du immer genau Bescheid und verwechselst nichts.
Eier reinigen und kühlen
Am meisten wird wohl darüber diskutiert ob Eier in den Kühlschrank gehören oder nicht. Dazu gibt es klare Regelungen: Innerhalb von 21 Tagen nach dem Legen können Hühnereier einfach bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Danach solltest du sie im Kühlschrank weiter lagern. So können sie auch noch eine Woche später bedenkenlos für den Verzehr genutzt werden. Du kannst sie allerdings auch direkt in den Kühlschrank legen, doch das kann auch mal ordentlich Platz wegnehmen.
Zu beachten ist allerdings eine wichtige Sache: Hast du Eier einmal gekühlt aufbewahrt, so müssen sie auch weiterhin bis zum Verzehr gekühlt aufbewahrt werden. Der Grund dafür ist die Schutzschicht, die Cuticula, die sich um das Eier herum befindet. Starke Temperaturveränderungen können die Cuticula zerstören. Das gleiche gilt für das Waschen der Eier. Auch hierbei wird die Schutzschicht zerstört.
Europäische Konsumeier werden übrigens auch nicht gewaschen bevor sie in den Handel kommen. Man setzt auf eine saubere Produktion und will damit die natürliche Cuticula die, wie schon erwähnt, dünn um die äußere Schale liegt und kaum sichtbar ist, erhalten. Sie vermeidet das Eindringen von Fäulnisbakterien, Schimmelpilzen und Erregern, wie z.B. Salmonellen.
Im Gegensatz dazu werden in den USA alle Konsumeier gewaschen. Hierbei wird die Cutikula zerstört, was zur Folge hat, dass Eier in den USA ausschließlich im Kühlregal zu finden sind, um das Erregerwachstum zu minimieren. Aber mal ehrlich, wen stört schon eine leichte Verschmutzung oder eine Feder im Karton, wenn die Eier dafür schön lange haltbar sind?!
Sammelst du Eier von deinen eigenen Hühnern ist es also immer praktisch, wenn du das Legedatum kurz drauf schreibst, dann weißt du immer genau Bescheid und verwechselst nichts.
Welche Eier soll man nicht aufbewahren?
Nur ein kleiner Knacks?
Sobald die Schale eröffnet ist dringen Erreger und Staubpartikel in das Ei ein kleiner Knacks kann also schnell zum Verderb führen und ist lebensmittelhygienisch sehr bedenklich, wenn das Ei trotzdem aufbewahrt wird. Du solltest solche Eier daher entsorgen.
Windeier
Windeier entstehen aus ganz unterschiedlichen Gründen. Das können Krankheiten z.B die Infektiöse Bronchitis, Stress oder der Beginn der Legetätigkeit bei Junghennen sein, die häufig noch unter hormonellen Schwankungen während der Eiproduktion leiden. Ein Windei besitzt keine Schale und ist nur von der Eimembran umhüllt. Dementsprechend wird schnell klar, dass das Innere des Eies ohne Schutzschicht auskommen muss und der Verzehr daher ausgeschlossen ist. Die Gefahr von Lebensmittelinfektionen wie z.B. Salmonellen ist einfach zu groß und muss unbedingt beachtet werden.
Doppeldotter
Es kommt immer wieder vor, dass ein Hühnerei zwei Dotter enthält. Für den Verzehr macht das keinen Unterschied. Solche Eier kannst du bedenkenlos genießen und dich einfach über die zwei Dotter freuen. Sie kommen übrigens häufig bei Junghennen vor, da sich der hormonell gesteuerte Prozess der Eibildung erst einpendeln muss. Es wandern bei einem solchen Ei zwei Dotterkugeln in den Eileiter und werden dort dann zu einem Ei umhüllt. Meistens sind die Eier dadurch auch größer als die anderen.
Übrigens bilden sich, sofern das Ei befruchtet ist, tatsächlich eineiige Zwillinge. Da der Platz allerdings zu gering ist, sterben sie früher oder später ab. Es schlüpfen also niemals zwei Küken aus einem Ei.
Extratipp: Eier einfrieren
Wenn die Regale voll sind … und der Kühlschrank auch...
Eier kann man auch einfrieren – hättest du das gedacht?
Allerdings geht das nicht mit ganzen Eiern in der Schale.
Schlägst du die Eier jedoch auf und verrührst sie mit etwas Salz so kannst du sie 6-10 Monate einfrieren. Mikrobiologisch ist das im geschlossenen Gefäß unbedenklich. Ich verwende dafür Eiswürfelformen mit Deckel. So kann ich das Ei schön portioniert wieder entnehmen und bei Bedarf Rührei machen bzw. es zum backen verwenden.
Fazit
Eier sind ein empfindliches Lebensmittel und sollten korrekt gelagert werden um die Aufnahme von lebensmittelhygienisch bedenklichen und Verderbnis Erregern zu vermeiden. Windeier und beschädigte Eier solltest du aus
Sicherheitsgründen lieber nicht verzehren. Wenn doch noch zu viele Eier da sind kannst du sie auch, wie oben beschrieben einfrieren.
Also …. Eier kann man eigentlich nie genug haben! Und wenn das doch mal der Fall ist, dann verschenk doch einfach auch mal welche! Das macht mindestens genauso viel Spaß wie sammeln, essen und aufbewahren ;)
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