Rote Vogelmilben sind das Schreckgespenst für uns Hühnerhalter. Die Milben können Hühner töten. Doch wie erkennst du einen Befall? Woher kommen die roten Vogelmilben? Und vor allem: Wie wirst du sie wieder los?
Die Antworten findest du in diesem Blogartikel.
Inhaltsverzeichnis
Woher kommt die rote Vogelmilbe?
Da diese Milbe weltweit vorkommt, haben auch die meisten Hühnerhalter irgendwann Kontakt mit ihr. Sie befällt auch Wildvögel und Tauben, die die Milben dann in deinen Auslauf einbringen können. Auch du selbst kannst sie an den Schuhen zu deinen Hühnern tragen.
Bis zu neun Monate kann die rote Vogelmilbe geduldig auf ein Opfer warten. Sie spürt ein Huhn in ihrer Nähe mittels feiner Sinneshaare an Beinen und Mundwerkzeugen auf.
Wer ist diese Hühnermilbe?
Ihr wissenschaftlicher Name ist Dermanyssus gallinae. Sie lebt beinahe wie ein Vampir. Tagsüber zieht sie sich zurück in ein Versteck und nachts krabbelt sie auf deine Hühner und trinkt ihr Blut. Dabei richtet sie großen Schaden an.
Wie erkenne ich die rote Vogelmilbe?
Mit bloßem Auge erkennst du sie erst nach einer ausgiebigen Blutmahlzeit. Vorher sind rote Vogelmilben nur etwa 1 mm klein und unauffällig gräulich. Sattgefressen sind sie durch das aufgenommene Blut rot und gut doppelt so groß. Aber selbst dann ist das schwierig, da die rote Vogelmilbe eben tagsüber nicht auf den Hühnern sitzt.
Im weiteren Verlauf erkläre ich dir, wie du sie dennoch finden kannst. Zunächst möchte ich aber darauf eingehen, wie du den Verdacht erhärtest.
Folgende Symptome weisen auf einen Befall mit der roten Vogelmilbe hin:
Wachsende Unruhe deiner Hühner
Struppiges Gefieder und Hautentzündungen
Blasse Kämme durch die Blutarmut
Stress durch den Befall und Schlafmangel
Plötzliche Todesfälle durch zu viel Blutverlust und Stress
Die rote Vogelmilbe überträgt zudem wie viele andere Parasiten auch einige Krankheiten. Dazu gehören unter anderem Salmonellen, Escherichia Coli oder Pasteurellen.
Wie finde ich die Vogelmilben?
Du hast also den Verdacht, dass deine Hühner Milben haben. Da diese aber tagsüber nicht auf den Hühnern sind, ist Detektivarbeit gefragt.
Die rote Vogelmilbe saugt nachts etwa eine halbe Stunde Blut, dann versteckt sie sich bis zur nächsten Nacht. Tagsüber sind die nachtaktiven Parasiten daher nicht zu sehen. Auf deinen Hühnern wirst du keine einzige sehen.
Die Parasiten präparieren ihre Verstecke mit Pheromonen, das sind hormonelle Lockstoffe, sodass sich schnell ganze Kolonien bilden. So vermehren sich und die Population an Hühnermilben wächst rasant, was sie immer gefährlicher macht.
Das bedeutet für dich, dass du schnell sein und vor allem den kompletten Stall absuchen solltest. Die Nester der Milben liegen meist in Ritzen und Spalten, aber auch nahe der Sitzstangen oder im Stroh.
Achtung! Achte unbedingt auf zwei Dinge bei der Suche:
Trage Handschuhe!
Fasst du in ein Milbennest, können sie bei dir die „Vogelhalter-Krätze“ auslösen. Zudem können sie ähnlich wie Zecken Borreliose übertragen!
Findest du keine Milben, befestige doppelseitiges Klebeband am Rand der Sitzstangen. Wenn die Parasiten nachts zu deinen Hühnern wollen, bleiben sie dort kleben. So kannst du morgens deinen Verdacht bestätigen. Zudem bekommst du so direkt auch einen Eindruck von der Stärke des Befalls.
Wie werde ich die rote Vogelmilbe los?
Hast du einen Befall, solltest du schnell handeln! Jeder Tag zählt bei der Milbenbekämpfung, denn sie vermehren sich rasend schnell.
Besonders in den Sommermonaten ist das allerdings eine Herausforderung. Ab 25 °C schlüpft schon nach 1,5 Tagen eine neue Generation der Parasiten! Innerhalb weniger Tage sind diese erwachsen und legen ebenfalls Eier.
Im Vergleich dazu brauchen rote Vogelmilben Larven im Winter etwa 10 Tage, bis sie schlüpfen. Unter 10 °C schlüpfen gar keine Larven mehr, die Eier überdauern allerdings problemlos die kalten Monate!
>> Deshalb ist eine regelmäßige Milbenprophylaxe so wichtig.
Welches Mittel hilft gegen Hühnermilben?
Ich empfehle dir sofort folgende Maßnahmen zu ergreifen:
Räume den Hühnerstall komplett aus und reinigen ihn sorgfältig!
Anschließend solltest du den kompletten Stall gegen Milben behandeln. Hier hast du verschiedene Möglichkeiten:
Du kannst ein Mittel nutzen, bei dem du deine Hühner direkt im Anschluss wieder in den Stall lassen kannst. Diese sind frei verkäuflich. Achte darauf, dass es verträglich ist und deine Hühner nicht krank werden! Es sollte sich für den Kontakt mit Hühnern eignen! Im Zweifel fragst du am besten einen Tierarzt.
Du kannst bei stärkerem Befall ein verschreibungspflichtiges Mittel direkt an den Hühnern anwenden. Es kommt in das Trinkwasser und nach sieben bis zehn Tagen ist der Spuk vorbei.
Natürlich kannst du bei einem leichten Befall auch erst Kieselgur probieren. Löse es in einer Spritze auf und spritze es in alle Ritzen deines Hühnerstalls. Es trocknet die Milben aus und tötet sie somit.
Was kann ich vorbeugend gegen Hühnermilben tun?
Die regelmäßige Reinigung und Desinfektion des Hühnerstalls sowie aller Gerätschaften und der Einrichtung sind die beste Prophylaxe. Das gilt nicht nur für die rote Vogelmilbe, sondern für alle Parasiten und weitere Krankheiten.
Zudem empfehle ich dir:
Kot-Verschmutzungen mit Essig zu reinigen.
Oberflächen regelmäßig zu kalken.
Ritzen nach dem Trocknen mit Silikon zu verschließen.
Lavendel als Abschreckung zu nutzen.
Stroh durch Späne oder Strohpellets zu ersetzen. Damit nimmst du den Milben eine weitere Versteckmöglichkeit.
Mein Fazit zur roten Vogelmilbe für dich
Leider machen die meisten Hühnerhalter irgendwann Bekanntschaft mit diesen Hühnermilben. Mit meinen Tipps bist du gewappnet und kannst schnell handeln, wenn es nötig ist. Dies ist essenziell, weil diese Milben deine Hühner töten können.
Denke daran, die Behandlung in jedem Fall zu wiederholen. Zudem solltest du deinen Hühnerstall und die Ausläufe regelmäßig komplett reinigen, dann haben Milben und andere Parasiten wenig Chancen.
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