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Frieren Hühner im Winter? Wann es zu Erfrierungen beim Huhn kommen kann


Frieren Hühner im Winter

Der erste Schnee ist in vielen Regionen bereits gefallen und es wird kalt. Als Hühnerhalter fragst du dich vielleicht: „Frieren Hühner im Winter nicht?“ Allein beim Anblick ihrer nackten Füße auf dem Boden schaudern wir. Bekommen Hühner keine kalten Füße? Ob es Hühnern zu kalt werden kann, liest du in diesem Blogartikel.


Inhaltsverzeichnis



Können Hühner frieren?

Gesunde und normal befiederte Hühner kommen mit Kälte meist gut zurecht. Sie sind perfekt isoliert durch ihre Daunen und frieren deshalb nicht. Die Körperwärme kann durch ein gut ausgebildetes Federkleid nur schwer entweichen

Hühner im Schnee Hühner im Winter
Isolierendes Federkleid Huhn - Grafik Dr. Casteel Tierarztpraxis beflügelt.vet



Aufpassen solltest du jedoch bei Junghühnern oder kranken Hühnern, deren Gefieder nicht dicht und gepflegt erscheint. Sie sollten besser an eisigen Tagen im Stall bleiben. Gleiches gilt für rassebedingt unbefiederte, teilbefiederte oder schlechtbefiederte Rassen oder auch für sehr kleine Zwergrassen.

Grundsätzlich dürfen und wollen deine Hühner auch im Winter ihren Auslauf genießen.



Wie machst du deinen Auslauf am Hühnerstall winterfest?

Wichtig ist für deine Hühner vor allem der Zugang zu Trinkwasser und ausreichend Futter. Halte deshalb die Tränke im Stall frostfrei. Falls du draußen eine Tränke hast, baue sie für den Winter ab. Damit stellst du sicher, dass deine Hühner in den Stall gehen, wenn sie trinken möchten. Sonst stehen sie womöglich draußen vor der eingefrorenen Tränke.

Um sich warm zu halten, verbrauchen deine Hühner deutlich mehr Energie als im Sommer. Sie sollten freien Zugang zu Futter haben, allerdings reicht das im tiefsten Winter oft nicht. Biete ihnen daher proteinreiche Snacks wie Mehlwürmer an.

Wenn alles gefroren oder schneebedeckt ist, fehlt deinen Hühnern zudem etwas Wichtiges: ihr Sandbad zur Gefiederpflege. Lege deshalb im Hühnerstall an einer sauberen Stelle eines für sie an.

Draußen im Auslauf kannst du einen Unterschlupf aufstellen, den viele Hühner im Winter gerne annehmen.


Deinen Hühnerstall selbst solltest du nicht beheizen. Es reicht völlig aus, ihn durch eine gute Isolation frostfrei zu halten.

Kommen deine Hühner aus einem beheizten Stall in den kalten Auslauf hinaus, können sie sonst krank werden. Hühnerschnupfen wird für sie aufgrund ihrer empfindlichen Luftsäcke oftmals sehr ernst.

Viele Tipps, wie du deinen Hühnerstall winterfest machst, findest du hier im Blog.

Kannst du deine Hühner im Schnee rauslassen?

Deine Hühner freuen sich auch bei Schnee über Auslauf. Wenn du diesen wie oben beschrieben winterfest machst, lass sie ruhig hinaus.

Da Hühner nicht gerne auf hohem Schnee laufen, schippe ihnen bei starkem Schneefall Laufwege frei. Wege vom Stall zum Unterschlupf und zu ihren Lieblingsplätzen im Auslauf sind völlig ausreichend.

Wohnst du in einer schneereichen Region, denke auch an die Gefahr von abrutschenden Schneebrettern. Schutzbretter am Dach des Hühnerstalls anzubringen, kann dort sinnvoll sein. Dasselbe gilt auch für andere Gebäude, die an deinen Hühnerauslauf grenzen. Sollte es hier Gefahrenstellen geben, kannst du diese auch einfach über den Winter abzäunen.

Deshalb haben Hühner kalte Füße und das ist gut so

Kennst du das Phänomen, dass die Zunge an einem gefrorenen Laternenpfahl kleben bleibt?

Das würde auch unseren Wasservögeln passieren, wenn sie auf dem Eis stehen. Sie würden mit warmen Füßen einfach festfrieren. Aus diesem Grund hat die Natur eine Lösung für Vögel gefunden, von der auch deine Hühner profitieren.

Sie haben eben doch kalte Füße. Das macht ihnen aber nichts aus.

Hühner haben eine Art Wärmetauscher in den Beinen, ein ausgeklügeltes System ihres Blutkreislaufs. Das sorgt dafür, dass ihre Füße kalt sind. So schmelzen weder Eis noch Schnee unter ihren Füßen. Und das funktioniert so:

Die Arterien, die das sauerstoffreiche Blut vom Herz in den Körper transportieren, und die Venen, die das CO2-haltige Blut zurück zur Lunge transportieren, liegen in den Beinen und Füßen der Vögel sehr dicht aneinander.


Hühner kalte Füße
Blutgefäße in den Beinen der Hühner - Grafik: Dr. Casteel, Tierarztpraxis beflügelt.vet

Dies ermöglicht einen Wärmeaustausch des Blutes. Das arterielle Blut, das aus dem Körper in die Beine fließt, ist warm. Das venöse Blut, das aus den Beinen zurückfließt, ist hingegen kalt. Da die Gefäße bei den Vögeln hier sehr eng aneinander liegen, kommt es zum Wärmeaustausch nach einem simplen Gegenstromprinzip. So kommt das Blut bereits gekühlt in den Füßen an. Das Blut, das zurück in den Rumpf fließt, nimmt hingegen die Wärme auf und ist nicht mehr eiskalt. Wusstest du, dass die Fußsohlen deiner Hühner im Winter bis zu 1 °C kalt sein können?

Ein weiterer Vorteil für deine Hühner ist, dass sie auf diese Weise kaum Körperwärme über ihre nackten Füße verlieren. Gleichzeitig isolieren ihre dicken Hornschuppen nach außen, sodass das System prima funktioniert.

Im Sommer hilft ihnen dasselbe System übrigens, nicht so schnell zu überhitzen. Hier ist es allerdings nicht so effizient wie bei Kälte.


Achtung!

Was allerdings bei Frost und Minustemperaturen am Tag ein Problem sein kann, sind Erfrierungen an Kämmen oder Kehllappen. Besonders bei Hähnen solltest du diese zum Schutz mit Melkfett einreiben, bevor es hinausgeht.

Meine Empfehlung ist hier zusätzlich, um die Gefahr zu minimieren:

Lass deine Hühner nicht aus Tränken mit einer großen Oberfläche trinken. Dies fördert Erfrierungen in hohem Maße. Insbesondere ausgeprägte Kehllappen berühren beim Trinken das Wasser. Die Folge: Bei kalten Außentemperaturen kommt es schnell zu Erfrierungen, da das Wasser am Kehllappen gefriert. So ist die Durchblutung nicht mehr ausreichend, da die feinen Gefäße sich zusammenziehen. Auf diese Weise entstehen Erfrierungen des Gewebes, es stirbt durch mangelnde Blutversorgung ab.

Mein Fazit zur Haltung deiner Hühner im Winter

Unsere Hühner sind bestens ausgerüstet für den Winter und müssen nicht wochenlang im Stall bleiben. Wenn du einige wenige Dinge beachtest, ist der Winter auch bei sehr frostigen Temperaturen kein Problem für sie.


Die Natur ist schon toll, oder? Sie findet stets clevere Lösungen für Probleme. So haben unsere Hühner einen Wärmetauscher in den Beinen, damit sie weder Körperwärme verlieren noch auf Eis festfrieren können. Ihre Füße sind daher im Winter eiskalt, manchmal nur noch 1 °C an der Fußsohle. Dennoch frieren sie nicht, weil das zurückfließende eiskalte Blut wieder angewärmt im Rumpf ankommt.

So etwas wäre für uns auch manchmal praktisch, wenn wir lange auf dem Weihnachtsmarkt in der Kälte stehen, oder? 😉




Übrigens:

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